Sonntag, 6. September 2015

Salkantay Trek

Fuer Alle, die nicht so viel Lust haben zu lesen, hier eine kurze Zusammenfassung von unserem Trek. Der Trek dauerte insgesamt fuenf Tage und das bedeutete ca. 130 km zu laufen. Es war wirklich eine so hammer Erfahrung! Die Landschaft reichte von felsigem Bergland, schneebedeckten Gletschern zu tiefstem Dschungel. Wir waren nur zu viert in der Gruppe, also wir drei und John, ein etwas aelterer Amerikaner, der mit seiner Art uns immer zum Lachen gebracht hat. Lustiges Kerlchen, manchmal echt anstrengend, aber witzig. Unser Guide Ever wusste so viel ueber die Natur und die Landschaft, dass er uns immer mit neuen Infos versorgen konnte, naja und der kroenende Abschluss war natuerlich Machu Picchu, die verlorene Inkastadt. Es war einfach unglaublich!



Aber erstmal alles von Anfang an...

Tag 1:

Mal wieder war frueh aufstehen angesagt und dann wurden wir auch schon von unserer Truppe abgeholt, die aus zwei (!!) Koechen, einem Guide und John, unserem Ami bestand. Bis zum Startpunkt unserer Tour in Soraypampa waren es erstmal vier Stunden Fahrt, naja und dann gabs erstmal Fruehstueck, und was fuer eins, mit Kaffee, Tee, Marmelade, Músli und frischem Brot. Was die Kochkunst unserer Koeche betrifft, da gibts nachher noch Bilder dazu. Einfach unglaublich was man beim Trekking so geboten bekommt. Nach dem Essen gings dann auch schon einen steilen Berg hoch, zu einer versteckten Lagune. Dort war dann eine kurze Pause angesagt, es ging wieder abwaerts und dann... ja und dann gabs erstmal Essen. Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise und selbstgemachter Saft aus Chicha. Lecker!
Nach der Siesta sollte es dann nun wirklich losgehen. Gott sei dank, haben wir uns in La Paz schon an die Hoehe gewoehnt, denn unserer Ami musste ganz schoen kaempfen, das hiess fuer uns, immer mal wieder warten... Wir sind am ersten Tag direkt ein Nachtcamp weitergelaufen, damit wir am zweiten Tag nicht so viel laufen muessen. Dann gab es Tee und Kekse und wir waren alle so fertig, dass wir schon schlafen gehen wollten... Naja bis Ever dann sagte: Guys, in five minutes, our dinner is ready! Also, wieder essen :D

Die Nacht war ziemlich kalt, ich glaub zum Schlafen hatte ich noch nie so viele Klamottenlagen an, aber die braucht man in einer Hoehe von 4400 Meter definitiv! Der Sternenhimmel war in dieser Nacht unsagbar schoen...



Tag 2:

Geweckt wird mit Tee direkt vor deinem Zelt, was fuer ein Service! Heute sollten wir den hoechsten Punkt unseres Trekkings erreichen, den Salkantay Pass (4600 Meter). Das war auch bald geschafft und wir genossen die Aussicht auf den schneebedeckten Salkantay mit einer Hoehe von úber 6000 Metern. Und ab da ging es eigentlich fast nur noch bergab richtung Dschungel. Ein bisschen enttaeuscht waren wir ja schon, dass es das mit der Anstrengung schon gewesen sein sollte, aber so konnten wir wenigstens die Natur geniessen. Unser lieber John, der sonst immer so langsam war wie eine Schnecke, obwohl er ja so oft zum Ski fahren geht und ja schon so oft am Grand Canyon ("When I was at the Grand Canyon..." ich glaub des hab ich gefúhlt 100 mal gehoert in den fuenf Tagen -.-) gab jetzt nochmal richtig Gas und sprintete mit seinen Stoecken regelrecht an uns vorbei ins Tal, naja jeder wie er mag. Im Camp angekommen hat er dann erstmal noch zwei Stunden geschlafen.. musste sich wohl vom Sprint erholen :D

Tag 3:

Peruvian Flat war angesagt. Immer weiter in Richtung Dschungel, ganz entspannt mal ein bisschen hoch, mal ein bisschen runter. Es ist total faszinierend was alles im Dschungel waechst, Pflanzen, deren Bluetenkoepfe so aussehen wie ein Ballet tanzendes Maedchen ("The dancing Lady"). Wir haben Passionsfruechte probiert, die kann man wie Eier schaelen und die schmecken so richtig lecker! Auf die letzten 15 Minuten Weg hat es dann noch angefangen abartig zu regnen, aber waehrend unserem Essen waren auch die Hosen ganz schnell wieder trocken. Haben noch welche aus Immenstadt kennengelernt, die auch in Peru unterwegs sind. Wie klein die Welt doch ist.
Ins naechste Camp wurden wir gefahren und abends gings dann noch zu den Thermalquellen von Santa Teresa. Endlich duschen! Zwar nur kalt, aber danach konnte man ja gleich ins warme Wasser springen. Unser Johni-Bonni hat dann noch unseren Fahrer zugelabert, er muss ja unbedingt mal nach Las Vegas fliegen und sich dort irgendein Automuseum anschauen. Was es dort nicht fuer tolle Autos gibt und ob er Autos mag und blablub. Ever meinte daraufhin nur, er kenne sich nicht so mit Autos aus, aber dafuer mit Mulis und Pferden :D
Nachteil am peruanischen Tiefland in Richtung Tropen sind eindeutig die Moskitos.. Bin total verstochen gewesen, so richtig eklig. Naja, aber den anderen gings auch nicht anders.
Am Abend haben wir dann unserem John noch das Kartenspiel "Schwimmen" beigebracht. War sehr witzig ;)

Tag 4:

Heute sollte noch ein bisschen Action ins Spiel kommen... Fuer mich, eindeutig zu viel! Wir gingen zum Ziplining. Dabei rutscht man an einem Drahtseil von einer Seite ueber ein Tal zur anderen Seite.  Eigentlich ging das ja noch, aber als wir eine 200 Meter lange Haengebruecke bezwingen sollten und der Guide hinter mir angfangen hat, auf der Bruecke zu springen, wars eindeutig vorbei. Ich mach sowas definitiv nie wieder! Aber Papa und Marvin hats wenigsten gefallen. (:
Danach ging unsere Tour weiter und wir sind von Santa Teresa bis nach Aguas Calientes gelaufen. Schoen an den Bahnschienen entlang. Aguas Calientes ist eine kleine Touristenstadt direkt unterhalb von Machu Picchu. Hier bezogen wir unser Hotelzimmer.

Tag 5:

Machu Picchu! Es war so unglaublich faszinierend! Nicht nur was dahinter fuer eine Geschichte steckt, mit so vielen Details, die noch nicht geklaert sind oder wo man nicht sicher weiss was wirklich geschehen ist, sondern auch wie dort die ganzen Touristen hochgekarrt werden. Bis vor ein paar Jahren konnte man in Machu Picchu noch zelten, erzaehlte uns Ever.

Es ist einfach unglaublich, wie akkurat die Tempel in dieser Stadt beispielsweise gebaut sind, die horizontalen Fugen sind so exakt abgeschliffen... Und die Inkas hatten damals noch kein Metall oder so, sondern sie haben das alles in muehsamer Arbeit mit Steinen und Wasser abgeschliffen. Sogar Wasserleitung haben sie angelegt, um das Wasser aus sechs Kilometern Entfernung in die Stadt zu bringen. Hinter dieser Stadt steckt ein so durchdachtes System, dass es selbst fuer mich so schwer zu begreifen ist, wie das vor so vielen Jahren schon moeglich war. Wir sind dann noch auf den Nachbarberg, den Wayna Picchu, gelaufen, von dem man so eine abartig schoene Aussicht hat! Gefuehlt 1.000.000 Stufen direkt am Berg entlang, aber es hat sich definitiv gelohnt.

Zum Schluss haben wir uns dann noch entschieden, zu Fuss wieder nach Aguas Calientes zu laufen, da die fuer die Rueckfahrt mit dem Bus 12 US Dollar verlangen, was fuer 20 Minuten Fahrt wirklich uebertrieben ist, aber ich sags euch, ich kann keine Treppenstufen mehr sehen. Keine Ahung wie viele das waren, aber eine Stunde nur Treppen abwaerts zu laufen ist aetzend! Darauf mussten wir erstmal was trinken gehen, schoen lecker frisch gepressten Ananassaft *-*

Um fuenf Uhr sollte unser Zug nach Ollantaytambo losfahren, an dem Bahnhof gehts zu wie am Flughafen... Der Zug steht eine halbe Stunde vorher da, und bereits beim Einsteigen wird das Ticket kontrolliert und eingesackt, also nix mit Souvenir oder Erinnerung. Naja, dafuer gibts fuer 1,5 Stunden Zugfahrt kostenlos Getraenke und Snacks fuer alle (: ist super entspannt, aber total schade fuer die Bevoelkerung, weil die sich den Zug ueberhaupt nicht leisten koennen...

In Ollantaytambo holte man uns ab, und wir waren froh als wir um halb neun in unserem Hostel wieder angekommen waren.

Der Trek hat sich wirklich total gelohnt, obwohl ich finde man haette durchaus noch ein bisschen mehr laufen koennen. Aber es war eine tolle Erfahrung!










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